1797 : DAS ERSTE WINZERFEST VON VEVEY
Die Arbeit der Weinbauarbeiter wird anerkannt und belohnt
Gegen 1770 gab sich die Winzerbruderschaft, eine von bürgerlichen Grundbesitzern zusammengestellte Gesellschaft, zum Ziel, die Qualität der den Weinbauarbeitern anvertrauten Aufgaben zu belohnen. Anstatt die nachlässigen Winzer zu rügen, wie sie es bisher getan hatte, sollten von nun an die Anstrengungen der Winzer aufgewertet werden, die sich um die Verbesserung der bis dahin als unveränderlich angenommenen Anbaumethoden bemühten. Folglich wurden die Weinbauarbeiter von Experten der Bruderschaft zensiert, beurteilt und klassifiziert.
Eine Zelebration wird geboren: die Krönung der Weinbauarbeiter
Diese Krönungsfeier für die besten Arbeiter verwandelte die frühere, aus dem Mittelalter stammende Prozession in ein Winzerfest. 1797, während sich ländliche Feste und “Alpenglück” in der bürgerlichen Gesellschaft grosser Beliebtheit erfreuten, baute man auf dem Marktplatz von Vevey eine erste Estrade mit zweitausend Plätzen auf, damit die zahlreichen Schaulustigen dieser festlichen Krönung beiwohnen konnten. Zum ersten Mal mussten die Plätze auf der Estrade bezahlt werden.
Das Fest nimmt Struktur an : die Einteilung in vier Jahreszeiten
Das Schauspiel enstand aus dem Wunsch heraus, diese Zeremonie zu grösserer Geltung zu bringen. Man gab ihm Struktur und fügte ihm neue Ornamente hinzu: der Verlauf des Umzug-Schaupiels wurde in vier Jahreszeiten eingeteilt, und eine neue Gottheit, Palas, gesellte sich zu Bacchus und Ceres.